Die Baubranche blickt auf ein positives Geschäftsjahr 2016 zurück und auch für die nächsten Jahre ist die Erwartung gut. Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Urbanisierung setzen den Rahmen für eine Neuausrichtung der Branche, aber machen auch Investitionen notwendig.
Welche Entwicklungen bringt das neue Jahr? Wir nennen vier wichtige Trends, welche die Bauwirtschaft 2017 beeinflussen werden.
Building Information Modeling und 3D-Drucker
Building Information Modeling (BIM) ist die zukunftsrelevante digitale Planungsmethode. In der deutschen Baubranche hat sie ihren Aufstieg bereits in mäßigem Tempo begonnen, 2017 wird sie deutlich an Relevanz gewinnen. Mit der Nutzung von BIM kann die Planung und Ausführung von Baumaßnahmen auf allen Ebenen optimiert werden. Alle relevanten Gebäudedaten werden durch eine Software digital erfasst und zu einem virtuellen Gebäudemodell zusammengefügt. So lassen sich etwa passgenau die für den Bau benötigten Warenmengen errechnen. Auch das Bundesministerium für Verkehr und Digitale Infrastruktur treibt den Einsatz des BIM voran: Ab 2020 ist es bei öffentlichen Infrastrukturprojekten Pflicht.
Für manche mag es noch nach einer Utopie klingen, aber es ist schon jetzt Realität: Bei der Übertragung des digitalen Modells in den Raum wird die Baubranche in naher Zukunft 3D-Drucker einsetzen. Diese lesen die Baupläne ein und drucken anschließend ganze Häuserteile aus unterschiedlichen Materialien aus. In China verwendet man hierzu bereits heute eine Mischung aus Zement, Industrieabfällen, Bauschutt und Glas, die sofort aushärtet. So können die Teile für ein ganzes Haus innerhalb von nur wenigen Tagen gedruckt und verbaut werden.
Smart Home
Der Digitalisierungstrend führt zur zunehmenden Verbreitung von Smart-Home-Funktionen. Sie sorgen in Privathaushalten aber auch in Bürogebäudekomplexen für mehr Wohn- und Lebensqualität. Sicherheit und effiziente Energienutzung stehen dabei ganz vorne. Besonders beliebt ist die Hausvernetzung für Heizungen, Fenster, Jalousien und die Beleuchtung. Die Verbreitung von Smart Homes ist bisher zwar noch recht gering, doch es gibt einen deutlichen Aufwärtstrend.
Energieeffizienz und Green Building
Die Energiewende ist ein Kernthema der gesamten deutschen Wirtschaft. Auch die Baubranche nimmt die Impulse hin zu erhöhter Energieeffizienz und nachhaltigem Bauen auf. Mit dem Bereich des Green Building werden neue Technologien entwickelt und alle Phasen des Gebäudezyklus‘ auf Ressourceneffizienz optimiert. Die Projektplanung und der Bau von nachhaltigen Gebäuden ist somit direkt durch diesen Trend beeinflusst. Zusätzlich ist die öffentliche Hand ein treibender Motor: Bis 2050 soll ein nahezu klimaneutraler Gebäudebestand in ganz Deutschland erreicht werden. Dafür bedarf es eines deutlichen Wachstums des GreenTech-Sektors.
Modulares Bauen und Micro Apartments
Die exponentiell ansteigende Urbanisierung in den „Big 7“-Städten Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt am Main, Stuttgart und Düsseldorf treibt 2017 den Wohnungsbau an. Der Trend geht dabei zum Fertigbau und insbesondere zum modularen Bauen. Dabei können die einzelnen Bestandteile eines Hauses in Fabriken zu einem Großteil vorgefertigt und dann nach dem Baukastenprinzip zusammengesetzt werden. Da bereits viele Bauteile standardisiert sind, wird auch der Einsatz von Baurobotern ermöglicht. Die Vorteile: eine deutliche Optimierung und zeitliche Verkürzung des Bauprozesses.
Die Urbanisierung lenkt die Bauwirtschaft 2017 in eine weitere Richtung: Micro Apartments gewinnen zunehmend an Bedeutung. Die besonders kleine und entsprechend günstige Wohnform eignet sich vor allem für Studenten, Wochenpendler und Geschäftsleute. Zudem nimmt die Anzahl der Single-Haushalte weiterhin zu, die Zahl an Ein- und Zweizimmerappartements ist demgegenüber aber viel zu gering. Mit Micro Apartments reagiert die Baubranche auf den Ruf der Zeit.
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