Häuser wie vom Fließband: Dieses Bild kann für die Konstruktion von Gebäuden durch Module herangezogen werden. Das bedeutet aber keineswegs, dass es sich hierbei um starre und bloß für einen eingeschränkten Zeitraum nutzbare, schlichte Containerbauten handelt. Moderner Modulbau ist das genaue Gegenteil. Er ist auf Langfristigkeit angelegt, zunehmend flexibler in der Gestaltung und steht damit dem konventionellen Bauen in Qualität und Anspruch in kaum noch etwas nach. Doch ist Modulbauen mehr als ein Trend? Wenn ja: Warum? Was sind die Vorteile?
Fachkräftemangel, Digitalisierung, Nachhaltigkeit und vieles mehr gehört zu den Herausforderungen, vor denen die Baubranche aktuell steht. Da ist es nur verständlich, dass sie intensiv nach neuen Möglichkeiten sucht, um das Bauen effizienter und nachhaltiger zu gestalten. Neben neuen Baustoffen und digitalen Tools und Techniken ist hierzu auch ein Umdenken bei der Gebäudekonstruktion an und für sich gefragt. Tatsächlich können mithilfe modularer Bauteile bereits heute Häuser bis zu einem hohen Grad seriell vorgefertigt werden – sowohl im Hoch- als auch Tiefbau. Alles wird auf Maß zugeschnitten und zusammengefügt.
Smarter und nachhaltiger
Während manche Bauabschnitte beim konventionellen Bauen nur zu bestimmten Witterungen durchgeführt werden können, entfällt diese Herausforderung für Bauherren aufgrund der der Vorproduktion kompletter Bauelemente in der Halle. Aber auch insgesamt werden durch Modulbau die Bauzeiten vor Ort besser planbar und verkürzt, da die großen Elemente bereits produziert werden, bevor der erste Spatenstich auf der Baustelle stattgefunden hat. Baustoffe wie Steine oder Dämmmaterial auf der Baustelle aufwendig lagern zu müssen, gehört damit ebenfalls der Vergangenheit an. Sie müssen weder vor schlechter Witterung noch vor Langfingern geschützt werden. Überhaupt wird alles viel aufgeräumter, wenn in Modulen statt mit Einzelbaustoffen und -materialien gebaut wird.
Ein weiterer Vorteil von modular erstellten Gebäuden: Die großen Komponenten lassen sich präziser zusammenfügen. Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass bereits vor der Erstellung ein digitaler Zwilling des zu errichtenden Gebäudes existiert, in den passgenau alles aufeinander abgestimmt werden kann. Die seriell gefertigten Räume können so nach konkreter Vorgabe exakt aneinandergefügt werden, weil die jeweiligen Schnittstellen zwischen den Einzelelementen im Vorfeld klar definiert sind. So viel Präzision ist beim Bau durch Menschenhand kaum möglich.
Ebenfalls überzeugend beim modularen Bauen sind die verwendeten Baustoffe. Immer öfter kommen Holz und (bestenfalls recycelter) Stahl zum Einsatz. Beide weisen eine weit bessere Ökobilanz als Beton auf.
Langfristig betrachtet dürften modular errichtete Gebäude insgesamt eine bessere Ökobilanz nachweisen. Denn werden die Module von Anbeginn so konzipiert, dass sie sich jederzeit wieder zurückbauen lassen, ohne irgendwann das gesamte Gebäude im wahrsten Sinne der Redewendung komplett in Schutt und Asche zerlegen zu müssen, spart das in vielerlei Hinsicht Ressourcen.
Innovative statt mehr Baumaschinen
Die Modulbauweise beeinflusst außerdem, welche, wie viele und wie lange Gerätschaften und Fahrzeuge auf dem Bau zum Einsatz kommen. Langanhaltende Emissionen durch Lkw-An- und Abfahrten oder der ohrenbetäubende Lärm durch Betonmischer gehören hier der Vergangenheit an. Überhaupt gestalten sich Bauabläufe insgesamt reibungsloser, da die unterschiedlichen Gewerke sich weniger häufig gegenseitig behindern. Und auch zukünftige Nachbarn dürften sich darüber freuen, dass die akute Bauzeit auf einige Tage begrenzt ist, statt über Monate dem sonst üblichen Lärm und Schmutz durch Maschinen und Transporte ausgesetzt zu sein.
Für Baufirmen bedeutet das modulare Bauen langfristig vielleicht weniger Investitionen in einen großen und kostenintensiven Fuhrpark. Auf diese Weise werden Ressourcen frei, die es braucht, um sukzessive in innovative und digitale Technik zu investieren. Denn: Je effizienter Baumaschinen auf der Baustelle eingesetzt werden können, desto besser. In diesem Zusammenhang gewinnen – neben den klassischen Finanzierungs- und Leasingangeboten – „Pay per Use“-Modelle auf Miet- oder Leasingbasis ebenfalls an Bedeutung. Solche auf die tatsächliche Nutzung ausgelegten Bezahlkonzepte sind flexibel, bilanzneutral in der Anschaffung und die zu zahlenden Raten an die tatsächliche Geschäftstätigkeit angepasst. Optimale Voraussetzungen also für Bauunternehmen, auch im Modulbaubereich kosteneffizient anbieten und agieren zu können.
Schulterschluss zwischen ökologischem und ökonomischem Bauen
Bei so vielen Vorteilen wiegt die Überlegung, dass Modulhäuser vielleicht weniger Raum für ausgesprochene Individualität bieten, doch eher gering. Echte Schönheit kommt auch hier zunächst einmal von innen: durch den Einsatz von ökologisch hochwertigen und nachhaltigen Materialien, die ressourcenschonend verbaut werden. Je nach Anbieter können die Gebäude zudem jederzeit erweitert, einzelne Module ausgetauscht, um-, rück- oder sogar an einem anderen Ort erneut aufgebaut werden. Das ist mit Blick auf mehr Nachhaltigkeit im Bau eine echte Perspektive.
Modulares Bauen könnte somit zum Gamechanger für die Branche werden. Insbesondere mit Blick auf die Tatsache, dass der urbane Wohnungsbau wie auch die kurzfristige Bereitstellung von kommunalen Gebäuden schon heute eine enorme Herausforderung darstellt.
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