Green Finance – zukunftsweisend oder nur ein Trend?

Green Finance ist ein Begriff, der zurzeit gerne und oft verwendet wird. Klar definiert ist er jedoch nicht. Was bedeutet Green Finance, wie nachhaltig ist es wirklich und welche Chancen birgt es? Wir haben die wichtigsten Informationen zusammengestellt und erläutern, wie sich Green Finance für Umwelt und Wirtschaft lohnen kann.

Was ist Green Finance?

Green Finance ist in erster Linie ein Oberbegriff für Finanzierungen positiver Umweltleistungen. Dahinter steht die Überzeugung, dass eine Zukunft, in der verantwortlich mit den endlichen Ressourcen unseres Planeten umgegangen wird, nicht nur möglich, sondern auf lange Sicht sogar wirtschaftlicher ist. Wie wird diese Vision in die Tat umgesetzt?

Eine Reihe von Finanzprodukten wurde mittlerweile speziell für das nachhaltige Wirtschaften entwickelt. Schon länger im Einsatz sind Förderinstrumente, die an umwelt- und klimafreundliche Kriterien gebunden sind. Etwas neuer sind die sogenannten Green Bonds. Durch sie erhobene Geldmittel dürfen nur für nachhaltige Zwecke verwendet werden. Unabhängige Institutionen stellen sicher, dass die festgelegten Kriterien eingehalten werden (Quelle: GBP). Weitere grüne Finanzprodukte sind beispielsweise Verbriefungen von Umweltressourcen, Kredite, deren Zins durch Umweltleistungen gesteuert wird, sowie das gezielte Entziehen von Mitteln für umweltschädliches Wirtschaften, das sogenannte Divestment (Quelle: Gabler). Neben diesen auf Nachhaltigkeit spezialisierten Finanzprodukten gibt es mittlerweile auch einige konventionelle Fonds, die gezielt umweltfreundliche Projekte und Unternehmen finanzieren.

Wie nachhaltig sind grüne Finanzprodukte?

Verbindliche Kriterien, was „grün“ im Finanzsektor eigentlich bedeutet, existieren derzeit noch nicht. Es gibt jedoch zusehends unabhängige Instanzen, die den möglichen Missbrauch dieses Labels verhindern. Siegel wie das FNG-Siegel (Link: FNG-Siegel) bieten einen Ansatz, den Markt transparenter und zuverlässiger zu gestalten. Da sich auch viele Zentralbanken zusehends für das Thema interessieren (Link: NGFS), ist es nur eine Frage der Zeit, bis verbindliche Regelungen getroffen werden. Freiwillige Richtlinien wie die GBP (Link: GBP) setzen bereits hohe Standards.

Der Stresstest der Green-Finance-Branche durch die Coronakrise hat gezeigt, dass grüne Investments stabil sind (Quelle: Climate Bonds Initiative). Nicht nur durch diese gute Nachricht erfährt die grüne Finanzbranche derzeit einen Aufwind. EU und Bundesregierung widmen ihre Corona-Rettungsschirme zumindest teilweise der Nachhaltigkeit. Die Notwendigkeit zu diesen Schritten auch in Krisenzeiten wurde kürzlich noch von Angela Merkel betont: „Nachhaltigkeit ist kein Schönwetterthema.“ (Quelle: Spiegel) Die Finanzbranche selbst stellt sich ebenfalls dieser Verantwortung. 16 Finanzhäuser, unter ihnen die BNP Paribas Gruppe, verschreiben sich in einer Selbstverpflichtung der Einhaltung der Ziele des Pariser Klimaabkommens (Quelle: Platow).

Welche Chancen birgt Green Finance für die Unternehmenspraxis?

Neben den Vorteilen auf dem Finanzmarkt hat Green Finance auch sehr konkrete positive Auswirkungen für Unternehmen. Hohe Startinvestitionen, die für grüne Technologien teilweise noch notwendig sind, können abgefedert werden. Elektrische Omnibusse kosten beispielsweise in der Anschaffung mehr als das Doppelte eines vergleichbaren Dieselfahrzeugs. Über die Lebensdauer eines E-Busses können Verkehrsunternehmen jedoch viel Geld mit E-Mobilität sparen. Ab einer Jahreskilometeranzahl von 30.000 km sind E-Busse mit kleineren Akkukapazitäten günstiger als Dieselbusse, Busse mit größerer Akkukapazität sind es ab 80.000 km pro Jahr (Quelle: BNEF). Die Hürde der hohen Anschaffungskosten kann durch Green Finance überwunden werden. So ermöglicht die Leasingbranche dank des Ansatzes „Nutzen statt Kaufen“ den Einsatz neuster umweltschonender Technologien (Quelle: BDL).

Einige Green-Finance-Lösungen sind jedoch heute schon von Vornherein die vorteilhaftere Lösung für Budget und Umwelt. Lifecycle-Management erlaubt es beispielsweise, den IT-Ressourcenverbrauch von Unternehmen zu reduzieren und nachhaltiger zu gestalten. Mit dem Joint Venture BNP Paribas 3 Step IT wird solch eine Optimierung auch von uns angeboten, mit herausragenden Ergebnissen: Dank enger Erfassung der IT-Ausstattung können deren Nutzung und Zustand optimiert werden. 2019 konnten außerdem rund eine halbe Million gebrauchte Geräte wiederaufbereitet werden, 98 Prozent davon wurden erfolgreich veräußert. Das senkte den CO2-Fußabdruck der teilnehmenden Unternehmen um ein Drittel und den Elektroschrott um die Hälfte (Quelle: BNP Paribas Leasing Solutions & BNP Paribas 3 Step IT)

Nehmen Sie Kontakt zu uns auf, wenn auch Sie sich zu nachhaltigen Investitionen beraten lassen wollen!